"Lass mal gut sein, Mami", trompetet Roberto (77). Luzandra (37) - ihr blondes langes Haar trägt sie als Zopf zu einem schwarz- weißen- Hut - nennt den Sänger "Papi". Ist in Kuba angeblich so normal wie bei uns "Schatzi" oder "Mausi". Eigentlich wollten sie seine neue Single - passend zur Fußball- WM ist es ein heißer Samba - promoten, stattdessen geben die beiden Händchen haltend Erklärungen zu einer höchst unangenehmen Causa ab.
Jedenfalls tuscheln manche Hotelgäste, als Roberto Blanco mit Luzandra für die ZDF- "Atmo" verliebt durch den Park schlendert. "Ist das nicht der Sänger, der gesucht wird?" Ex- Frau Mireille (77), mit der er 46 Jahre lang verheiratet war, hat tatsächlich einen Haftbefehl erwirkt. Aus Monaco ließ sie verlauten, Roberto schulde ihr 151.557 Euro an Unterhaltszahlungen.
"Roberto ist blanko!" - "Taschenpfändung brachte nur 59 Euro" - "Haftbefehl gegen Schlagersänger!": Solche Schlagzeilen wünscht man sich nicht einmal, wenn es einen neuen Song zu vermarkten gibt...
Ja, fehlt nur noch, dass die Zeitungen schreiben, Roberto hat seine Farbe verloren... – Lacht.
Warum zahlen Sie Ihrer Ex- Frau keinen Unterhalt?
Das stimmt nicht! Das ist gelogen. Meine Ex- Frau bekommt seit unserer Scheidung 2.750 Schweizer Franken pro Monat von mir, dazu kommt eine Rente von 1.500 Franken, die ich seit unserer Hochzeit in der Schweiz eingezahlt habe. Rechnen Sie das mal zusammen!
Mireille klagt Sie auf umgerechnet 151.557 Euro – wie kommt sie dann auf diese Summe?
Luzandra: Darf ich das erklären? Diese Summe bezieht sich nur auf ein Jahr. In diesem Jahr - von 2009 bis 2010 - soll er laut Gericht 12.000 Franken pro Monat plus 20.000 Franken Gerichtsentschädigung bezahlen – mal zwölf ergibt diese Summe. Frau Blanco behauptet, sie und Roberto wären erst seit 2009 getrennt.
Roberto: Aber wir sind, wie man so schön sagt, schon seit 2004 von Tisch und Bett getrennt. Jedenfalls wurde der Prozess in der Schweiz geführt, ohne mich, ich habe die Vorladung vom Gericht nie bekommen, weil sie an eine falsche Adresse ging. Dabei kann man überall nachlesen, wo ich zu finden bin. Auch von der Entscheidung haben wir nichts erfahren.
Luzandra: Und diese Verfügung hat Frau Blanco den Medien zugespielt.
Dem Schweizer "Blick" hat Ihre Ex- Frau auch erzählt, sie wohne in einem Zimmer zur Untermiete und sei bald obdachlos. Wirft das nicht ein furchtbares Bild auf Sie?
Auch das ist gelogen! Sie hatte eine schöne Wohnung in Zürich von mir, mit Garten. Plötzlich ging sie mit der Tochter nach Monte Carlo, von heute auf morgen. Ich musste in die Schweiz kommen, weil man den Strom ablesen wollte. Alles hat gestunken, ca. 12.000 Franken hat mich allein die Reinigung gekostet. Ich musste auch die Miete noch weiterzahlen. Ich sage Ihnen, meine Ex- Frau will mich kaputt machen.
Warum sollte sie das wollen?
Meine Vermutung ist: Weil ich eine hübsche junge Frau geheiratet habe. Seither behauptet sie, ich hätte sie betrogen und gedemütigt.
Stimmt das etwa nicht?
Roberto: Entschuldigung, ich bin Schauspieler, Sänger, da sind Sie stets von jungen hübschen Mädchen umgeben. Verlangen Sie von mir, dass ich ein Eisberg sein soll? Sicher habe ich mal was gehabt, aber ich habe meine Frau nie gedemütigt. Ich habe sie das nie wissen lassen. Da bin ich der größte Kavalier.
Luzandra: Sie hat gewusst, wie Roberto lebt. Sie war einverstanden.
Warum ist aus Liebe Hass geworden, Herr Blanco?
Ich weiß es nicht... 2010 hat Mireille mich angerufen und mich auf Französisch gefragt, ob ich nicht zu ihr zurückkommen möchte. Ich habe Nein gesagt. Danach ist unsere Tochter Patricia zu "Big Brother" gegangen und wollte vor den Kameras eine Versöhnung erreichen. Aber da habe ich nicht mitgespielt. Wenn ich mich mit meiner Familie versöhnen will, dann brauche ich dazu doch kein Fernsehen.
Reden Sie noch mit Mireille?
Ich will seit 2004 mit ihr reden. Damals hätte ich noch ein bisschen Geld gehabt, mittlerweile habe ich beinahe zwei Millionen für Anwälte ausgegeben. Ich glaube, wenn ich nach unserer Trennung depressiv geworden wäre, besoffen auf die Bühne gegangen, Pipi auf der Straße gemacht hätte, dann wäre das alles nicht passiert. Aber ich bin gesund und fit, und ich bin glücklich. Das kann sie nicht ertragen.
Hatten Sie eigentlich nach dem Haftbefehl Angst, dass die Polizei Sie finden würde?
Überhaupt nicht. Es gab überhaupt keinen Haftbefehl. Es hätte nur einen Haftbefehl gegeben, wenn ich meine Vermögensverhältnisse nicht offengelegt hätte, was ich getan habe. Ich war auch nie auf der Flucht, wie manche Zeitungen geschrieben haben. Schon gar nicht in die Karibik.
Aber Sie wurden im März gepfändet...
Roberto: Ja, da bin ich in Bayern aufgetreten. Wir haben in einer netten Pension gewohnt. Die haben extra für mich gekocht. Wir sind beim Essen, plötzlich stellt sich ein Herr als Gerichtsvollzieher vor, begleitet von zwei Polizisten, und sagt: "Taschenpfändung!" Ich frage: "Was ist das denn?" Zufällig hab ich 59 Euro dabeigehabt. Da wollten sie auch noch wissen, wessen Auto das sei vor dem Haus.
Luzandra: Das war mein Auto! Sonst hätten sie das auch mitgenommen.
Roberto Blanco ist blanko, schrieb die "Bild". Korrekt?
Roberto: Schauen Sie. Ich lebe von meiner Rente, das sind 1.900,70 Euro. Plus meine Auftritte. Sehe ich aus, als würde ich am Hungertuch nagen? Gott sei Dank nein.
Luzandra: Aber Mireille ist nicht deine einzige Gläubigerin. Auch das Finanzamt München hätte gerne Geld. Also wenn er was übrig hätte, dann würde er es eher dem Finanzamt geben.
Haben Sie Steuerschulden?
Wer nicht? Sogar Michael Jackson hatte Geldprobleme, und das war der "King of Pop". Ich bin nicht flüssig, weil meine Ex- Frau mich so viel Geld gekostet hat.
Tut das nicht weh, wenn Mireille und Ihre Tochter Patricia sagen, Sie hätten ihr Leben zerstört?
Natürlich, weil es gelogen ist. Patricia hasst mich seit über 20 Jahren. Sie wäre ins Gefängnis gegangen, wenn ich nicht geschwiegen hätte.
Worüber denn?
Mir fehlt eines Tages eine schöne Kollektion von Uhren. Dann seh' ich ein Foto von Mireille und Patricia in der Zeitung, ich guck' das Foto an und erkenne eine meiner teuren Uhren. Mein Anwalt sagte, ich müsse das der Polizei melden. Patricia hat zugegeben, dass sie die Uhren genommen und den Großteil davon versetzt hat.
Sind Sie mit der ganzen Familie zerstritten?
Nein... Mercedes hat mich angerufen und mir gesagt: "Das wünsche ich dir nicht, das hast du nicht verdient." Auch mein Sohn und dessen Mutter halten zu mir. Sogar Mireilles Schwester ist es peinlich, was hier läuft. Mireille hat ja gemeint, sie sollten mich wegsperren. Bei allem Respekt, das wünsche ich niemandem. – Weint.
Wem gelten diese Tränen?
Das ist alles sehr traurig, und darum weine ich. Ich wünsche mir Gerechtigkeit. Ich bin 77, wie lange gibt mir der liebe Gott noch zu leben? Zehn Jahre? 15 Jahre? Ich will die letzten 15 Jahre mit meiner Frau glücklich leben. Leben und leben lassen, warum ist das so schwierig?
Was würden Sie Ihrer Ex- Frau sagen, wenn sie jetzt das Sheraton betreten würde?
Lass uns reden! Aber sie wäre bestimmt mit ihrem Anwalt unterwegs. Deshalb bitte ich jetzt über die "Lass uns mal zusammensetzen und Klarheit schaffen! Ohne Anwälte, die das genaue Gegenteil wollen, ohne Zeitung. An einem neutralen Ort, sogar drei Meter auseinander, um zu sprechen." Aber Sie werden sehen, das wird nichts.
Was tröstet Sie?
Mein Publikum. Ich bin fast 60 Jahre im Show- Business. Die Yellow Press hat schon alles Mögliche mit mir gemacht. Sogar als Pädophilen haben sie mich einmal hingestellt. Aber ich bin immer noch da. Warum? Weil das Publikum gerne meine Musik hört und meine Auftritte mag.
Wie reagieren Ihre Fans auf den Streit mit Mireille?
Ich bekomme Hunderte Mails von Fans, die mir alles Gute wünschen. Das tröstet mich. – Nimmt Luzandras Hand. – Und dass ich eine süße Frau habe, die mir ein tolles kubanisches Essen kocht. Leben und leben lassen. Das ist alles, was ich will.
06. Juli 2014, erschienen in der KRONE